Nebendiagnose-Demenz
Resilienz: Nur du selbst bist für deine Gefühle verantwortlich
Wer kennt es nicht. Man kommt nach einem freien Wochenende zur
Arbeit und erfährt dann, dass es auf der Station einige neue
pflegebedürftige Menschen oder auch Menschen mit Demenz und
Lauftendenzen gibt. Es wird einem mulmig in dem Magen. Das „Kopfkino“
spielt ein Katastrophenfilm ab. Man ist überfordert, obwohl man noch gar
nichts getan hat. Mit diesen Gefühlen geht man
zu den Patienten. Die
Gefühle werden dann nicht selten bestätigt (die sich selbsterfüllende
Prophezeiung)
Diesen Teufelskreis kann man auf kurze Sicht nur
verlassen, indem man sich diese Situation aktiv und bewusst vor Augen
führt. Man muss sich selbst gezielt sagen: „Ich habe nun 8 Stunden um
meine Arbeit zu bewältigen und ansonsten mache ich etwas länger heute.
Dafür kann ich es irgendwann abfeiern“. Bei Personen mit Demenz muss man
sich aktiv bewusst machen, dass sie genauso krank sind, wie alle anderen
und dass hinter ihrem Benehmen die Erkrankung und nicht eine böse
Absicht steckt. Da hilft es wirklich, wenn man sich mal in die Welt der
Menschen mit Demenz hineinversetzt. Man geht dann viel sensibler mit
Menschen mit Demenz um (Eine gute Methode bietet dafür zum Beispiel das
Demenz Balance-Modell von Frau Barbara Klee-Reiter). Auch das Fachwissen
zu Demenz und Delir sowie um Integrative Validation sind sehr gute
Methoden um das Gefühl der Überforderung zu minimieren.
Langfristig ist es ratsam Methoden zu Entlastung bei besonderen
Belastungen auf einer Station zu implementieren. Eine Möglichkeit wäre
ein Demenzbeauftragter, der immer auf einer anderen Station eingeteilt
ist, abhängig von Arbeitsaufkommen.